St. Michaeliskirche
Unsere Kirchen sind Zeugnisse gelebten Glaubens. An diesen Orten sind Generationen vor uns zum Gottesdienst und Gebet zusammengekommen und haben uns auch in der Architektur und handwerklichen Kunstfertigkeit Zeugnisse des Glaubens hinterlassen und anvertraut.
Die Zehrener Kirche ist dem heiligen Michael geweiht. In der christlichen Überlieferung zählen Michael (Wer ist wie Gott?), Gabriel und Raphael zu den Erzengeln. Sie sind eine herausgehobene Gruppe unter den Boten Gottes. Nach christlicher Überlieferung sind sie von Gott geschaffene Wesen, die nicht an einen Körper gebunden sind. Sie schauen stets das Angesicht Gottes. Im Lob Gottes nimmt die christliche Gemeinde das Lob der Engel auf (Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth. Jes. 6.3).
Der heilige Michael gilt als Schutzengel des Volkes Israel (Dan. 10,13.21, 12,1). Er wird auch am Ende der Geschichte für Israel eintreten. Ein bekanntes Motiv ist der Kampf Michaels mit dem Drachen (Offbg. 12,7). Dieser Drache, der für alles Dämonische und Böse steht, wird von Michael aus dem Himmel, dem Bereich Gottes, gestoßen und damit entmachtet. Das heißt: die Herrschaft Gottes ist unumstößlich, auch wenn das Böse in der Weit noch Macht hat. Michael gilt als Bewahrer in Krieg und Schlacht und wurde so zum Schutzpatron der Ritter.
Die Verehrung für den Erzengel Michael entwickelte sich schon zu Anfang des 5. Jahrhunderts besonders in Italien. In Rom war es vor allem die Michaeliskirche an der Via Salaria, mit dem Kirchweihfest am 29./30. September. Einen besonderen Aufschwung nahm die Verehrung durch die Erscheinung Michaels auf dem Berg Gargano in Süditalien am 8. Mai 492, wo ihm ein berühmtes Heiligtum errichtet wurde. So wie er als Beschützer des alttestamentlichen Gottesvolkes galt (Dan 10,13), so betrachteten ihn auch die römische Kirche und später die deutsche Nation als ihren Schutzpatron.
Häufig wird der Erzengel Michael dargestellt, wie er den Drachen mit der Lanze durchbohrt, ihn bezwingt oder in den Abgrund stößt. Im Mittelalter war er der beliebteste deutsche Schutzheilige.
Heutiger Zustand
Im Jahr 2003 feierte der Ort Zehren das 1000-jährige Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung. In den Jahren 2002 und 2003 wurde eine komplette Außensanierung unserer Kirche vorgenommen. Das jüngste Bauvorhaben war die Sanierung unserer Hermann-Eule-Orgel aus dem Jahre 1913 im Jahr 2012.
Unsere Kirche wird an den Sonntagen und an kirchlichen Feiertagen regelmäßig für Gottesdienste, aber auch für Kirchenkonzerte und andere Veranstaltungen der Gemeinde benutzt. Sie ist kein Museum, sondern ein Ort, an dem sich unsere Gemeinde versammelt, auf das Wort der Bibel hört, Gemeinschaft erlebt, Freude und Leid teilt, Abendmahl und Taufe als Sakramente empfängt. Wir wissen uns dabei mit allen verbunden, die sich vor uns für dieses Gotteshaus eingesetzt haben und es als Heimat oder als einladendes Haus erlebt haben.