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AN(GE)DACHT

„Aller Augen warten auf dich…“ – Gedanken zur Ernte und zum Ankommen

Zwischen den Weinreben stand ich und hörte ihr zu. Die Winzerin auf dem Meißner Weinberg erzählte, worauf es bei der Weinlese ankommt: Die Trauben lassen sich nicht hetzen. Sie brauchen ihre Zeit. Die Sonne, der Regen, der Boden, das Reifen – alles spielt zusammen. Zu früh gelesen, fehlt den Trauben die Süße. Zu spät, dann kippt die Frucht. Die Winzerin braucht also Geduld. Und ein gutes Gespür. Sie kann vieles pflegen, aber nicht erzwingen. Sie wartet und hofft: auf den rechten Zeitpunkt.

So klingt auch der Psalmvers aus Psalm 145,15, der über dem Erntedankfest steht: „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“ In diesen alten Worten ist viel Vertrauen drin. Ein Warten, das nicht passiv ist, sondern wach. Ein Hoffen, das nicht ungeduldig wird, sondern Gott etwas zutraut. Dass Gott sieht, was wir brauchen und dass er auch weiß, wann die Zeit reif ist. Und dass er gibt – nicht nach unserem Kalender, sondern nach seinem Maß. Erntedank erinnert uns daran: Wir leben nicht aus uns selbst. Wir sind Empfangende. Alles, was wächst – auf dem Feld, in Beziehungen, im Glauben – ist letztlich Geschenk. Nicht Kontrolle nährt uns, sondern Vertrauen. Und manchmal gehört zum Glauben auch: Geduldig aushalten. Sehnsüchtig hoffen. Und loslassen, was wir nicht in der Hand haben. Auch ich habe lange gewartet. Über ein Jahr lang. Darauf, nach Meißen zu ziehen. Darauf, mit meinen drei Kindern in ein neues Zuhause einzuziehen. Darauf, anzukommen – als Pfarrerin in Meißen-Zscheila und Umgebung. Jetzt sind wir da. Im Pfarrhaus in Zehren. Noch stehen nicht alle Möbel am Platz, aber wir sind angekommen. Die Kinder erkunden die Gegend. Ich erkunde die Gemeinden. Noch ist vieles neu, noch nicht alles geordnet – aber: es beginnt zu reifen. In mir. Und, so hoffe ich, auch unter uns. Und in allem spüre ich: Jetzt ist die Zeit. Jetzt darf Neues wachsen.

Vielleicht tragen auch Sie etwas in sich, das wartet. Auf etwas, das sich entwickeln muss. Auf eine Veränderung. Auf ein gutes Wort. Dann mag dieser Psalmvers auch Ihnen Kraft geben: Gott sieht Ihr Warten. Er kennt Ihre Bedürfnisse.

Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen – auf gemeinsame Gottesdienste, Gespräche, Feste und stille Momente. Und ich bin gespannt, was hier reifen darf – in Gottes guter Zeit.

Herzlich,

Ihre Pfarrerin Rowena Jugl

 

Unsere Gottesdienste in Zehren, Dörschnitz und Striegnitz

SONNTAG, 26. OKTOBER
10.00 Uhr Dörschnitz
Bläsergottesdienst zur Jahreslosung

DIENSTAG,11. NOVEMBER
Martinsfest
16.00 Uhr Zehren
Martinsumzug mit Andacht und Hörnchenteilen

SONNTAG, 9. NOVEMBER 
14.00 Uhr Dörschnitz Abendmahlsgottesdienst

SONNTAG, 23. NOVEMBER 
8.30 Uhr Zehren
Predigtgottesdienst mit Abkündigung der Verstorbenen des letzten Kirchenjahres

14.00 Uhr Dörschnitz Abendmahlsgottesdienst mit Abkündigung der Verstorbenen des letzten Kirchenjahres

 

Sämtliche Gottesdienste unseres Schwesternkirchverhältnisses finden Sie in den aktuellen Kirchennachrichten.

  



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